«13 Fragen - 13 Antworten» mit Stefan Pott, Direktor Pflege Kliniken Valens
Veröffentlicht am 26.03.2025
Das Interview mit Vertretern aus Geschäftsleitung / HR gewährt persönliche Einblicke und bietet eine neue Perspektive auf Arbeitgeber und deren Kultur.
Was war Ihr Traumberuf als Kind und warum genau dieser?
Der elterliche Bauernhof mit kleiner Pension hat mich geprägt. Ich aber wollte in die Spitzenhotellerie.
Wie würden Ihre Mitarbeiter Sie beschreiben?
Herzlich, empathisch, humorvoll, unterstützend und hört zu.
Welchen Einfluss hat Ihre Arbeit auf Ihr Privatleben und wie finden Sie ein Gleichgewicht?
Meine Arbeitstage sind lang und intensiv. Daher ziehe ich mich an den Wochenenden bewusst zurück, verbringe Zeit mit der Familie oder im Garten.
Was motiviert Sie jeden Tag in Ihrer Arbeit?
Jeder Tag ist anders und herausfordernd, bringt aber auch viele Begegnungen und Gespräche. Diese Kombination motiviert mich.
Auf was könnten Sie in Ihrem Job verzichten?
Wenn andere nicht vorwärtsmachen oder ich warten muss, bis etwas passiert.
Welche beruflichen Herausforderungen haben Sie in Ihrer bisherigen Karriere am meisten geprägt und warum?
Es gab nicht diese «eine Herausforderung». Doch mir ist über die Jahre klar geworden: Aus Niederlagen lernt man nur, wenn man sich damit auseinandersetzt,
was falsch gelaufen ist. Misserfolge gehören nachbearbeitet, sonst trägt man sie immer mit sich herum.
Was war der beste Rat, den Sie in Ihrer Karriere erhalten haben, und wie hat er Ihr Handeln beeinflusst?
Gib nie einen Rat, wenn du nicht darum gebeten wirst.
Bei «Fuck Up Nights» sprechen Macher über ihr Scheitern. Was wäre der Titel Ihres Vortrags?
Was sagt mein Verhalten über mich aus?
Welche drei Empfehlungen geben Sie einer Person ab, die eine ähnliche Karriere einschlagen möchte?
Hör auf dich. Sei intuitiv. Sei bescheiden und dankbar.
Wo sehen Sie Chancen und Herausforderungen mit KI in Ihrem Unternehmen respektive Ihrem Arbeitsbereich?
Ich selbst nutze KI zum Gedanken- und Ideenaustausch. Beruflich könnten KI-gestützte Tools z.B. bei der Dienstplanung oder Dokumentation Erleichterung bieten. Aufgrund von Datenschutz und Co. kommt KI in unserem Klinikalltag aber noch nicht so stark zum Einsatz.
Wenn Sie mit einer berühmten Persönlichkeit – lebendig oder tot – zu Abend essen könnten: Wer wäre das und welche Fragen würden Sie dieser Person stellen?
Ich würde mich mit Winston Churchill über seine Vision der «Vereinigten Staaten von Europa» unterhalten und wie wir dahinkommen.
Welches Buch, welcher Film oder welches Erlebnis hat Sie zuletzt inspiriert und warum?
«Die spürst du nicht». In diesem Roman von Daniel Glattauer nimmt eine österreichische Familie ein somalisches Flüchtlingskind mit in die Ferien. Als dieses im Pool ertrinkt, stellt sich die Frage: Sagt die Herkunft etwas über den Wert eines Menschen aus?
Sie haben einen Wunsch offen: Welcher wäre dies?
Noch viele gesunde Jahre mit meinem Mann und meinen Kindern – und hoffentlich bald auch Enkelkindern.
Über Stefan Pott
Stefan Pott ist seit 2020 Pflegedirektor bei den Kliniken Valens, der mit 13 Standorten grösste Schweizer Rehaanbieter. Für den gebürtigen Deutschen, der seit über 30 Jahren in der Schweiz lebt, sind Zusammenarbeit, Vertrauen und Transparenz die Grundpfeiler der Pflege.