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Regelmässige Reflexion hilft, die Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten

Veröffentlicht am 25.04.2016
Regelmässige Reflexion hilft, die Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten
In wirtschaftlich angespannter Zeit ist ein sicherer Arbeitsplatz ein begehrtes Gut. Sichere Jobs finden sich jedoch nur noch in wenigen, krisenresistenten Branchen. Wer aber in Branchen tätig ist, in denen ein marktwirtschaftlicher Wettbewerb dominiert, hat eine andere Ausgangslage. Unabhängig davon, ob der Arbeitsplatz sicher ist oder nicht: Die Stabilität des Stuhls, auf dem man heute noch sitzt, hängt von vier wesentlichen Faktoren ab.  von Ruedi Patt
Habe ich mit der Leistung und der Qualität, die ich an der jetzigen Stelle erbringe, eine realistische Chance, auf dem Arbeitsmarkt eine gleichwertige Stelle zu finden? Habe ich Fähigkeiten, welche ich auch in andere Branchen transferieren könnte? Diese Fragen sollte sich ein Arbeitnehmender laufend stellen, damit er nicht Gefahr läuft, sich am momentanen Arbeitsstuhl festzuklammern.

Im Fall einer Kündigung ist es zu spät, die Transferfähigkeit zu prüfen, und der Betroffene tut sich schwer mit der Reintegration auf dem Arbeitsmarkt. 

Eigenverantwortung wahrnehmen
Die Schweiz, ein Land der KMU, sollte eigentlich Heerscharen von eigenverantwortlichen (Mit-)Unternehmern hervorbringen. Leider geht der Trend eher in eine andere Richtung. Mehr und mehr wird reguliert, und die Verantwortungsträger verstecken sich hinter Verord-
nungen und Paragrafen. 

Eigenverantwortung zu tragen, heisst auch unabhängig und selbstbestimmt zu denken und zu handeln. Mitarbeitende mit dieser wichtigen Eigenschaft ermöglichen einem Betrieb, unnötige Hierarchien zu vermeiden. Voraussetzung ist die betriebliche Bereitschaft, die Führung mit den Mitarbeitenden zu teilen und ihnen echte Entscheidungskompetenzen zu übertragen. 

Fähigkeiten einschätzen
Die eigenen Fähigkeiten ehrlich einzuschätzen und auf dieser Basis den eigenen beruflichen Weg zu gehen, ist eine grosse Herausforderung. Zu erkennen, wozu man fähig ist und zu was nicht, bedingt ein hohes Mass an Reflexionsfähigkeit. Dazu kommen die eigenen Erwartungen und die des privaten und beruflichen Umfelds. Wenn die aktuelle Stelle mit den eigenen Fähigkeiten und den Erwartungen nicht im Einklang ist, führt das unweigerlich zu inneren Konflikten. Diese bleiben nicht verborgen: Folgen sind Probleme am Arbeitsplatz oder gar die innere Kündigung.

Arbeitsmotivation klären
Wie viel Arbeitszeit investiert der Einzelne in die Absicherung der eigenen Stelle und wie viel Arbeitszeit investiert er in die effektive Arbeitsleistung, welche dem Endkunden einen Nutzen stiftet? 

Ein Betrieb, der über ausreichend finanzielle Mittel verfügt und über Jahre gewachsene Strukturen hat, bietet gute Rahmenbedingungen, einen Arbeitsplatz unantastbar auszugestalten. Ein KMU dagegen ist auf Mitarbeitende angewiesen, welche die Leistungserbringung für den Kunden in den Vordergrund stellen. 

Wie stabil ist der Arbeitsstuhl
Diese vier Faktoren (Transferfähigkeit prüfen, Eigenverantwortung wahrnehmen, Fähigkeiten einschätzen, Arbeitsmotivation klären) müssen vom Unternehmen wie vom Mitarbeitenden regelmässig evaluiert werden. Beurteile der Arbeitnehmende selbst, wie gross die Stabilität des eigenen Arbeitsstuhls ist. 

Ruedi Patt ist Mitgründer der Höheren Wirtschaftsschule
Graubünden und berät Interessierte zum Thema Beruf und Weiterbildung.

Bildlegende: Vier Faktoren bedenken, um fit für den Arbeitsmarkt zu bleiben.    Bild Olga Meier-Sander/pixelio.de

Höhere Wirtschaftsschule Graubünden HWS

Die HWS bietet betriebswirtschaft-
liche Weiterbildungsprogramme für ambitionierten Berufsleute. 
Am 2. Mai 2016 um 18.30 Uhr findet der nächste Informationsabend statt. 

Höhere Wirtschaftsschule Graubünden
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