Unternehmen bewegen sich in einem rasanten Wandel und müssen sich schnell verändernden Wirtschafts- und Umweltbedingungen anpassen. Dafür sind Organisationsstrukturen zu schaffen, in denen innovative Mitarbeitende die Weiterentwicklung erfolgreich mitgestalten und die Überlebensfähigkeit der Unternehmung sichern. Diese Mitarbeitenden müssen dafür eine wichtige Voraussetzung erfüllen: die Fähigkeit sich selber zu führen.
von Ruedi Patt
Die Selbstführung kann vereinfacht mit zwei Faktoren umschrieben werden: Selbstwahrnehmung und -management. Die Selbstwahrnehmung stellt den bewussten Umgang mit der eigenen Persönlichkeit in den Vordergrund. Jeder Mensch denkt und handelt individuell auf der Basis seiner Erziehung, seiner Bildung und/oder seiner Werte. Die Erkenntnis, was das eigene Denken und Handeln antreibt, ermöglicht Mitarbeitenden, ihre Selbstwirkung positiv zu beeinflussen. Mit dem Selbstmanagement kann das eigene Handeln kontrolliert und positiv verstärkt werden. Die Entwicklung der Selbstführung führt zu selbstständigem und kreativem Handeln. Sie muss immer in Abstimmung mit den Zielen des Unternehmens geschehen. Mangelnde Abstimmung führt zu fehlender Zielfokussierung, Verschwendung von persönlichen Ressourcen und schlussendlich zu Motivationsproblemen.
Führungskräfte als Vorbild
Wird eine Führungspersönlichkeit von den Geführten nicht wahrgenommen, wird sie auf ihre formale Stellung reduziert. Zudem ist unklar, ob die Führungsperson denkt und handelt, wie es ihrer Persönlichkeit entspricht oder ob sie rein funktional handelt. Im Gegensatz dazu sind Führungskräfte, die sich selber führen, authentischer und glaubwürdiger für die Mitarbeitenden. Daher beginnt die erfolgreiche Führung immer bei der Selbstführung. Nebst der Fähigkeit einer Führungskraft sich selber zu führen, braucht sie auch die Motivation, Mitarbeitende zu führen. So kann sie ihre Werte kommunizieren, ihr Wissen teilen und Mitarbeitende inspirieren. Nicht zuletzt schafft das auch die Voraussetzung, Führung mit den Mitarbeitenden zu teilen. In flexiblen Organisationen, die innovative und kreative Köpfe brauchen, ist das absolut zentral.
Die Umsetzung im Betrieb
Setzt ein Betrieb bei der Entwicklung der Selbstführung seiner Mitarbeitenden an, so setzt er bewusst auf die Karte von mehr Autonomie für Mitarbeitende. Die Unternehmung entwickelt dadurch eine neue Führungskultur. Diese wird zu Beginn durch das Management vorgelebt und schrittweise umgesetzt. Sie orientiert sich tendenziell nicht mehr nach Hierarchie und Funktion, sondern nach Prozessen und Kompetenzen. Dadurch, dass die Selbstführung der Mitarbeitenden höher entwickelt ist, können diese autonomer handeln. Sie orientieren sich nicht primär an einer personalisierten Führung in Form des CEO, sondern an der Erfüllung ihrer Aufgabe. Die Zufriedenheit steigt und damit auch die Identifikation mit dem Betrieb.
Ruedi Patt ist Mitgründer der Höheren Wirtschaftsschule Graubünden.
Er berät Interessierte zum Thema persönliche und berufliche Laufbahnplanung, sowie Weiterbildung
HWSGR – neue Lehrgänge
An der Höheren Wirtschaftsschule Graubünden starten im Juni 2017 der Lehrgang Finanzberater IAF, im August die Lehrgänge kfm. Handelsdiplom VSH, Management-Zertifikat SVF, Höheres Wirtschaftsdiplom VSK, Technische Kaufleute mit eidg. FA und Sachbearbeiter Finanzen und Steuern.
Am Mittwoch, 17. Mai, 18.30 Uhr findet ein Infoabend statt.
Höhere Wirtschaftsschule Graubünden
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